Verkehrsunfall: Ihre Rechte und Pflichten nach einem Unfall

Was tun nach Verkehrsunfall - Saskia Frantzen informieren über das richtige Verhalten und wichtige Schritte nach einem Crash
02.10.2025
4 Minuten Lesezeit

FAQ

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Wer zahlt den Anwalt nach einem Verkehrsunfall?

Wenn Sie keine Mitschuld am Unfall tragen, übernimmt in der Regel die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers die Kosten Ihres Anwalts. Sie müssen also nicht selbst für die Anwaltskosten aufkommen.

Sollte ich nach einem Verkehrsunfall immer die Polizei rufen?

Ja, vor allem wenn Personen verletzt wurden, der Schaden hoch ist oder die Schuldfrage ungeklärt bleibt. Das Polizeiprotokoll ist ein wichtiges Beweismittel bei der späteren Regulierung.

Was steht mir nach einem unverschuldeten Unfall zu?

Sie können neben den Reparaturkosten auch u.a. Ansprüche auf Nutzungsausfall oder Mietwagen, Schmerzensgeld, Verdienstausfall und gegebenenfalls einen Haushaltsführungsschaden geltend machen.

Muss ich den Unfall meiner eigenen Versicherung melden, auch wenn ich unschuldig bin?

Ja, Sie sind verpflichtet, jeden Unfall umgehend Ihrer Versicherung zu melden. So vermeiden Sie Probleme, falls die gegnerische Versicherung später Ansprüche gegen Sie erhebt.

Wie berechnet sich das Schmerzensgeld nach einem Unfall?

Die Höhe richtet sich nach Art und Schwere der Verletzungen, der Dauer der Beeinträchtigung und möglichen Folgeschäden. Vergleichstabellen aus der Rechtsprechung dienen dabei als Orientierung.

Was passiert, wenn ich nach einem Unfall keine Beweise sichere?

Fehlen Beweise, ist die Durchsetzung Ihrer Ansprüche schwieriger. Ohne Fotos, Zeugenaussagen oder ein Polizeiprotokoll kann die Versicherung versuchen, Ihre Ansprüche zu kürzen oder abzulehnen.

Was ist, wenn der Unfall im Ausland passiert?

Rufen Sie die Polizei und lassen Sie ein Unfallprotokoll erstellen. Mit der Internationalen Versicherungskarte können Sie später leichter Ansprüche geltend machen. In Deutschland hilft Ihnen der Zentralruf der Autoversicherer, den richtigen Ansprechpartner zu finden.

Wie lange kann ich nach einem Verkehrsunfall Ansprüche geltend machen?

Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei Jahre ab dem Ende des Jahres, in dem der Unfall passiert ist. Bei Personenschäden können längere Fristen gelten.

Einleitung

Ein Verkehrsunfall kommt oft überraschend und bringt die Beteiligten schnell in eine stressige Situation. Viele wissen in diesem Moment nicht genau, wie sie sich richtig verhalten sollen und welche Ansprüche ihnen zustehen. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen Schritt für Schritt, was nach einem Unfall zu tun ist, welche Rechte Sie haben und wie Sie Ihre Ansprüche erfolgreich durchsetzen können.

1. Sofortmaßnahmen am Unfallort

Unmittelbar nach einem Verkehrsunfall gilt: Ruhe bewahren und die Unfallstelle absichern. Stellen Sie das Warndreieck auf, schalten Sie die Warnblinkanlage ein und ziehen Sie eine Warnweste an. Verletzte Personen haben oberste Priorität: leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie den Rettungsdienst, falls erforderlich. In vielen Fällen ist es sinnvoll, die Polizei hinzuzuziehen, insbesondere wenn Personen verletzt wurden, erheblicher Sachschaden entstanden ist oder Uneinigkeit über den Unfallhergang besteht. Sichern Sie außerdem Beweise: Machen Sie Fotos von der Unfallstelle, den beteiligten Fahrzeugen und möglichen Bremsspuren. Halten Sie die Kontaktdaten von Zeugen fest. Ein wichtiger Hinweis: Erteilen Sie vor Ort kein Schuldanerkenntnis. Auch wenn Sie glauben, den Unfall verursacht zu haben, sollten Sie sich mit Aussagen zurückhalten. Solche spontanen Eingeständnisse können Ihnen später rechtlich zum Nachteil gereichen.

2. Unfall melden: Polizei, Versicherung und Anwalt

Nach der ersten Sicherung der Unfallstelle sollten Sie den Unfall unverzüglich Ihrer eigenen Kfz-Versicherung melden. Das gilt unabhängig davon, ob Sie den Unfall verschuldet haben oder nicht. Bei klarer Schuldfrage und größeren Schäden ist die Hinzuziehung der Polizei dringend zu empfehlen, da deren Protokoll im späteren Verfahren von großem Gewicht sein kann. Auch die frühzeitige Einschaltung eines Anwalts ist sinnvoll. Selbst bei scheinbar kleinen Blechschäden versuchen Versicherungen oft, Zahlungen zu kürzen oder hinauszuzögern. Wichtig zu wissen: Sind Sie unverschuldet in den Unfall verwickelt, trägt in der Regel die gegnerische Haftpflichtversicherung die Kosten Ihres Anwalts.

3. Schadensersatzansprüche nach einem Verkehrsunfall

Wenn Sie den Unfall nicht verschuldet haben, stehen Ihnen umfassende Schadensersatzansprüche zu. Dazu gehören nicht nur die Kosten für die Reparatur Ihres Fahrzeugs, sondern auch viele weitere Posten. Zum einen geht es um die Sachschäden: Neben den Reparaturkosten können auch der Wiederbeschaffungswert bei Totalschaden, Abschleppkosten und die Kosten für ein Sachverständigengutachten verlangt werden. Außerdem besteht u.a. Anspruch auf Nutzungsausfallentschädigung oder Mietwagenkosten, falls Ihr Fahrzeug vorübergehend nicht zur Verfügung steht. Zum anderen können Personenschäden geltend gemacht werden. Dazu zählen u.a. Heilbehandlungskosten, Schmerzensgeld, Verdienstausfall und der sogenannte Haushaltsführungsschaden, wenn Sie aufgrund Ihrer Verletzungen den eigenen Haushalt nicht mehr in gewohnter Weise führen können. Auch die Anwaltskosten sind Teil des Schadensersatzes, sofern Sie keine Mitschuld tragen.

4. Haftungsfrage: Wer trägt die Schuld?

Die Frage der Haftung ist oft der zentrale Streitpunkt nach einem Verkehrsunfall. Grundsätzlich gilt in Deutschland die sogenannte Gefährdungshaftung: Der Halter eines Fahrzeugs haftet allein schon für die Betriebsgefahr seines Autos, auch wenn ihn persönlich kein Verschulden trifft. Häufig entscheidet jedoch das konkrete Verschulden. Liegt die Alleinschuld bei einem Beteiligten, muss dieser sämtliche Schäden tragen. In vielen Fällen liegt aber ein Mitverschulden vor, sodass die Haftung zwischen beiden Parteien aufgeteilt wird. Kann keine Einigung erzielt werden, entscheidet das Gericht anhand der Unfallaufnahme, Zeugenaussagen und Gutachten. Daher ist die Beweissicherung am Unfallort entscheidend.

5. Besonderheiten bei Personenschäden

Wenn Menschen bei einem Unfall verletzt werden, verschärfen sich die Anforderungen an alle Beteiligten. Sie sind verpflichtet, sofort die Polizei und den Rettungsdienst zu rufen. Dokumentieren Sie Verletzungen so früh wie möglich durch ärztliche Atteste und gegebenenfalls Fotos. Je nach Schwere der Verletzung kann neben dem Ersatz von Behandlungskosten und Verdienstausfall auch ein Anspruch auf Schmerzensgeld bestehen. Dieses richtet sich nach Art, Dauer und Folgen der Verletzung. Bei schweren Dauerschäden können sogar Rentenansprüche oder ein Anspruch auf lebenslangen Haushaltsführungsschaden entstehen. Bei solchen Fällen ist ein Anwalt in jedem Fall zu empfehlen.

6. Die Rolle der Versicherung

Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt die Schäden des Unfallgegners, wenn Sie den Unfall verschuldet haben. Für die eigenen Schäden kommt sie nicht auf. Hier greift, wenn vorhanden, die Kaskoversicherung. Erfahrungsgemäß versuchen Versicherungen, Zahlungen zu reduzieren oder bestimmte Positionen gar nicht anzuerkennen. Ein anwaltlicher Beistand hilft, Ihre Ansprüche in vollem Umfang durchzusetzen.

7. Verkehrsunfall im Ausland

Ein Unfall im Ausland ist besonders kompliziert. Verständigen Sie immer die örtliche Polizei und bestehen Sie auf ein Protokoll. Hilfreich ist die Mitnahme der Internationalen Versicherungskarte. In Deutschland können Sie sich nach der Rückkehr an den Zentralruf der Autoversicherer wenden, um die zuständige ausländische Versicherung zu ermitteln. Da Sprachbarrieren und unterschiedliche Rechtslagen Probleme bereiten können, ist die anwaltliche Unterstützung hier besonders empfehlenswert.

8. Warum anwaltliche Hilfe entscheidend ist

Viele Unfallopfer versuchen zunächst, die Schadensregulierung alleine mit der gegnerischen Versicherung zu klären. Das führt in der Praxis oft zu Kürzungen, Verzögerungen oder sogar einer vollständigen Ablehnung bestimmter Schadenspositionen. Ein Anwalt sorgt dafür, dass keine Ansprüche vergessen werden, dass Gutachten richtig eingeordnet werden und dass die Versicherung die Ansprüche nicht kleinrechnet. Bei einem unverschuldeten Unfall trägt die gegnerische Versicherung die Anwaltskosten: Sie gehen also kein Risiko ein.

Fazit: Richtig handeln nach einem Verkehrsunfall

Ein Verkehrsunfall ist eine Ausnahmesituation, doch wer die richtigen Schritte kennt, kann seine Rechte wahren und finanzielle Nachteile vermeiden. Sichern Sie Beweise, informieren Sie Polizei und Versicherung und scheuen Sie sich nicht, frühzeitig anwaltliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Als erfahrene Rechtsanwältin stehe ich Ihnen im Verkehrsrecht zuverlässig zur Seite: von der Schadensregulierung über Schmerzensgeldansprüche bis hin zur gerichtlichen Durchsetzung. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf, wenn Sie in einen Verkehrsunfall verwickelt waren und Ihre Ansprüche sichern möchten.

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