Stalking auf Instagram: Was Sie rechtlich dagegen tun können

Stalking Instagram - Handy mit Instagram-App als Symbol für digitale Belästigung
03.12.2025
4 Minuten Lesezeit

FAQ

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Ab wann gilt Verhalten auf Instagram als Stalking?

Wenn jemand wiederholt versucht, über Instagram Kontakt aufzunehmen trotz Blockierung, Ablehnung oder Ignorieren und dabei das Verhalten geeignet ist, die Lebensführung des Opfers zu beeinträchtigen, kann das Stalking im Sinne von § 238 StGB sein.

Was kann ich tun, wenn mich jemand über Instagram belästigt?

Sichern Sie Beweise (Screenshots), blockieren Sie den Account, melden Sie das Verhalten bei Instagram und ziehen Sie frühzeitig eine Strafanzeige oder zivilrechtliche Schritte in Betracht.

Kann man wegen Stalking auf Instagram wirklich bestraft werden?

Ja. Nachstellung ist strafbar. Je nach Schwere des Verhaltens drohen Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen. Auch Schutzanordnungen und Kontaktverbote sind möglich.

Wie kann ein Anwalt im Fall von Instagram-Stalking helfen?

Ein Anwalt kann Beweise aufbereiten, Anträge auf einstweilige Verfügung stellen, Strafanzeigen begleiten und notfalls auch Instagram selbst zur Löschung oder Sperrung auffordern.

Was ist eine einstweilige Verfügung und wie bekomme ich sie?

Eine einstweilige Verfügung nach dem Gewaltschutzgesetz untersagt dem Täter bestimmte Handlungen, etwa Kontaktaufnahme oder digitale Annäherung. Sie kann beim Familien- oder Zivilgericht beantragt werden.

Wie schnell handelt Instagram bei gemeldeten Stalkern?

Die Reaktion ist oft abhängig von der Beweislage und dem gemeldeten Verhalten. Bei eindeutigen Verstößen gegen die Richtlinien kann ein Account gesperrt oder gelöscht werden. Oft geschieht dies jedoch nur auf Druck oder mit anwaltlicher Hilfe.

Einleitung

Soziale Netzwerke gehören zum Alltag, doch nicht jeder Klick im Netz bleibt harmlos. Immer mehr Menschen werden auf Plattformen wie Instagram Opfer von digitalem Stalking. Was harmlos mit Likes, Kommentaren und DMs beginnt, kann schnell in eine bedrängende Dauerbeobachtung, Kontrolle oder Einschüchterung übergehen.
Doch auch im digitalen Raum gilt: Stalking ist strafbar. Wer wiederholt und gezielt die Lebensgestaltung eines Menschen beeinträchtigt, macht sich unter Umständen nach § 238 StGB strafbar.
Erfahren Sie hier, wann das Verhalten auf Instagram als Stalking gilt, welche Rechte Sie haben und wie Sie sich juristisch schützen können.

1. Was ist Stalking – und was zählt auf Instagram dazu?

Stalking bezeichnet das beharrliche Verfolgen, Belästigen oder Überwachen einer Person gegen deren Willen. Im strafrechtlichen Sinn spricht man von Nachstellung gemäß § 238 Strafgesetzbuch (StGB), wenn das Verhalten geeignet ist, das Leben der betroffenen Person erheblich zu beeinträchtigen.
Auf Instagram äußert sich Stalking typischerweise in folgenden Verhaltensweisen:
  • wiederholte, aufdringliche Nachrichten (auch nach ausdrücklicher Ablehnung),
  • exzessives Liken und Kommentieren über längere Zeit,
  • das Anlegen neuer Fake-Accounts, um trotz Blockierung weiter Kontakt aufzunehmen,
  • ständiges Beobachten von Stories oder Aktivitäten,
  • das Teilen oder Speichern von privaten Inhalten gegen den Willen der betroffenen Person,
  • Drohungen, Beleidigungen oder Rufschädigung über Posts oder Direct Messages.
Besonders perfide: Viele dieser Handlungen wirken nach außen harmlos oder subtil, können Betroffene aber psychisch massiv unter Druck setzen.

2. Ist Stalking auf Instagram strafbar?

Ja. Das Strafgesetzbuch (§ 238 StGB) stellt Nachstellung unter Strafe, wenn das Verhalten beharrlich erfolgt und geeignet ist, das Leben des Opfers schwerwiegend zu beeinträchtigen.
Seit der Reform des Stalking-Paragrafen 2021 ist für eine Strafbarkeit nicht mehr erforderlich, dass konkrete Handlungen wie Arbeitsplatzwechsel oder Umzug beim Opfer eingetreten sind. Die objektive Eignung zur Beeinträchtigung reicht aus.
Die Strafandrohung reicht von Geldstrafe bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe, in schweren Fällen (z. B. bei Androhung von Gewalt oder fortgesetzter Tat trotz Schutzanordnung) sogar bis zu fünf Jahren.

3. Wie können sich Betroffene juristisch wehren?

Wer online gestalkt wird, sollte nicht abwarten, sondern handeln. Es gibt mehrere rechtliche Möglichkeiten:
1. Dokumentation des Verhaltens
Sichern Sie zunächst alle Beweise: Screenshots von Nachrichten, Fake-Profilen, Kommentaren oder Profilaufrufen. Ohne Belege ist eine Anzeige oder Schutzanordnung schwer durchsetzbar.
2. Strafanzeige bei der Polizei
Betroffene können Strafanzeige wegen Nachstellung (§ 238 StGB) stellen. Die Polizei wird in der Regel Ermittlungen einleiten. Zeigen sich Hinweise auf gefährliches Verhalten, kann auch ein Kontaktverbot ausgesprochen werden.
3. Zivilrechtlicher Schutz durch eine einstweilige Verfügung
Zusätzlich kann das Opfer in vielen Fällen zivilrechtlich vorgehen und eine einstweilige Verfügung beantragen. Die rechtliche Grundlage hierfür ist das Gewaltschutzgesetz (GewSchG).
Das Gericht kann dem Täter untersagen,
  • Kontakt aufzunehmen,
  • bestimmte Inhalte zu verbreiten,
  • Profile zu besuchen oder neue anzulegen,
  • sich dem Opfer zu nähern, auch digital.
4. Anzeige bei Instagram
Melden Sie das Verhalten direkt bei Instagram. Die Plattform bietet Funktionen zum Blockieren, Melden und Einschränken von Accounts. Bei Verstößen gegen die Community-Richtlinien kann Instagram das Profil dauerhaft sperren.

4. Wann sollte ein Anwalt eingeschaltet werden?

Ein erfahrener Anwalt kann nicht nur bei der Antragstellung und Anzeige helfen, sondern auch:
  • Beweise sichern und juristisch aufbereiten,
  • die Erfolgsaussichten für einstweilige Verfügungen einschätzen,
  • das Verfahren begleiten; auch bei Gericht,
  • bei Bedarf gegen Instagram auf Entfernung von Inhalten drängen.
Gerade bei schwerwiegendem digitalen Stalking ist anwaltlicher Beistand oft der einzige Weg, um schnell und wirksam Schutz durchzusetzen.

Fazit: Stalking auf Instagram ist kein Kavaliersdelikt

Was mit Likes und Nachrichten beginnt, kann sich für Betroffene schnell zur psychischen Belastung entwickeln. Stalking ist auch im digitalen Raum strafbar und wer betroffen ist, hat klare Rechte.
Je früher Sie handeln, desto besser lässt sich weiterer Schaden verhindern. Die Kombination aus strafrechtlichen und zivilrechtlichen Mitteln bietet wirksame Möglichkeiten, sich zu schützen.
Ich unterstütze Sie als erfahrene Rechtsanwältin diskret und konsequent bei der Durchsetzung Ihrer Rechte.
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